Die Myrobalane gehört zur Pflaumengruppe und ist eine Wildart. Sie stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und war bereits im 16. Jahrhundert in Deutschland bekannt. Sie ist heute, meist als Wildgehölz, in ganz Deutschland verbreitet. Sie wird auch als Türkenkirsche oder Kirschpflaume bezeichnet.

Die Frucht ist klein bis mittelgroß und rundlich. Die Fruchtfarbe ist sehr unterschiedlich, sie kann von grün über gelb bis rot und dunkelrot bis bläulich auftreten. Daher wird die Frucht in ihrer gelben Form oft mit einer Mirabelle verwechselt. Mirabellen sind meist von einem Duft überzogen, während die Myrobalane oft eine Wachsschicht auf der Schale hat, die „glänzend“ aussehen lässt.

Die Farbe des Fruchtfleisches ist gelblich, die Frucht ist weich und wässrig ohne besonderes Aroma und einem geringen Zuckergehalt. Der Stein löst sich schlecht von der Frucht. Die Schale ist zäh, dick und säuerlich.

Nach heutigen Maßstäben ist die Qualität der Früchte minderwertig. Die Früchte ergeben jedoch einen guten Brand, der geschmacklich hochwertig ist.

Der Baum kann eine Höhe von bis zu 10 m erreichen, in der Natur wächst er jedoch meist buschartig und hat die Neigung zur Ausbildung von Dornen. Ein großer Baum der Myrobalane stand in Offenthal früher am Fußweg zum Bahnhof, gegenüber der Drogerie Hintze.

Heute wird die Sorte als Zierstrauch verwendet, die sie sehr früh blüht. Eine sehr große Bedeutung hat die Myrobalane heute noch als Veredelungsunterlage für Pflaumen, Reineclauden, Mirabellen, Zwetschgen, Pfirsiche und Aprikosen.

Die Myrobalane, wird als Unterlage (Wurzel) zur Aufveredelung von Edelsorten genutzt, da sie auch mit trockenen Verhältnissen sehr gut zurecht kommt und mit den meisten Edelsorten gut verträglich ist. Ein Nachteil der Veredelung auf Myrobalane sind die häufigen Wurzelausläufer, die, sollten sie nicht beseitigt werden, oft dazu führen, dass innerhalb weniger Jahre eine große Hecke entsteht.

Für Hausgärten, in denen die Möglichkeit zur Bewässerung besteht, sollte die Myrobalane nicht als Unterlage gewählt werden. Sie ist jedoch vorzüglich für den extensiven Anbau im Außenbereich geeignet.

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