Die Sauerkirsche gehört, wie die meisten unserer Obstarten zu den Rosengewächsen. Die Heimat der Sauerkirsche ist das westliche Asien und das südöstliche Europa. Erste Edelsorten sollen bereits ca. 100 n. Chr. in Italien verbreitet gewesen sein. Um das Jahr 1820 waren in Deutschland bereits 115 Sorten bekannt.

Die Sauerkirschen werden heute in 4 verschiedene Gruppen eingeteilt, in Amarellen (saure Früchte, dunkelfarbig mit nicht färbendem Saft), ankheitsanfällig.  Bezugsquellen:  Baumschule Andreas Heinrich, Hessenring 31, 65474 Bischofsheim, Tel. 06144-6303 Mitglieder der gevo unter www.gevo.info und Mitglieder der artus-group unter Weichselkirschen (saure Früchte, rot- bis dunkelfarbig mit färbendem Saft), Süßweichseln (nicht ganz so saure rote bis dunkle Früchte mit färbendem Saft) und Glaskirschen (hellere rote Farbe, nicht ganz so sauer mit nicht färbendem Saft).

In Deutschland hat die Sauerkirsche eine große Bedeutung im Hausgarten und Selbstversorger anbau. Anlangen im Erwerbsobstbau bestehen in Deutschland kaum noch. Die Verwendung erfolgt als Konservenfrucht, als Konfitüre, in Kuchen und Torten, als Wein oder als Brennfrucht. Der reine Sauerkirschbrand ist ein teures Produkt, da die Maischegewinnung sehr mühsam ist und die Alkoholausbeute nicht sehr hoch ist.

Der Wuchs der Sauerkirschbäume ist nicht so stark wie der der Süßkirschen. In Gärten sollte der Buschbaum Verwendung finden. Die Sauerkirsche verträgt auch noch ärmere Böden, nur schwerere Böden mit mangelnder Bodenduchlüftung und hohem Grundwasserstand werden schlecht vertagen. Als Pflanzabstand sollten 4 bis 5 m eingehalten werden. Beim Schnitt muss darauf geachtet werden, ob die jeweilige Sorte verkahlt oder nicht. Hat die Sorte einen verkahlenden Wuchs, kann der Baum bei fehlendem Schnitt nach einigen Jahren aussehen wie eine Trauerweide.

Die meisten Sauerkirschsorten sind selbstfruchtbar. Bei den wenigen nicht selbstfurchtbaren Sorten können auch Süßkirschen als Befruchter dienen.

Die hauptsächlich vorkommende Krankheit bei Sauerkirschen ist Monilia, eine Pilzerkrankung, die Blätter und auch die Früchte befällt.

Hauptsorte ist, trotz hoher Anfälligkeit für Monilia, immer noch die Schattenmorelle. Die Schattenmorelle ist bereits seit dem 17. Jahrhundert in Frankreich in Kultur. Die Schattenmorelle ist wegen ihres jährlich hohen Ertrages und der guten Fruchtqualität noch immer beliebt. Die Sorte reift in der 6. bis 7. Kirschenwoche und kann ohne Stiel geerntet werden ohne zu bluten. Da die Sorte verkahlt, ist ein jährlicher Fruchtholzschnitt notwendig um die Neutriebbildung anzuregen. Die Schattenmorelle fruchtet nur am vorjährig gewachsenen Holz. Sollte Zweigmonilia (Blüte trocknet ein, Blätter hängen herab) auftreten, sollte der befallene Zweig sofort bis ins gesunde Holz hinein herausgeschnitten werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.

In der jüngeren Vergangenheit hat sich das Institut für Obstbaumzüchtung in Dresden-Pilnitz einige neue Sorten herausgegeben, die vielversprechend sind. Dies sind z. B. die Sorten Karnelol, Jade, Achat, Morina, Safir. Der Ertrag ist zwar meist nicht so hoch wie bei der Schattenmorelle, jedoch sind die neueren Sorten nicht so krankheitsanfällig.

Bezugsquellen:

Baumschule Andreas Heinrich, Hessenring 31, 65474 Bischofsheim, Tel. 06144-6303
Mitglieder der gevo unter www.gevo.info und Mitglieder der artus-group unter www.artus-group.de

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