Da 2014 wohl in Dreieich ein großes Kirschjahr werden wird, haben wir die Gelegenheit genutzt, eine alte Kirschsorte zu beschreiben. Über die Herkunft der Sorte gibt es unterschiedliche Auffassungen. Sie könnte aus Holland stammen oder auch aus Werder an der Havel und wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Deutschland stark verbreitet.

Die Sorte ist die früheste bunte Knorpelkirsche mit hervorragendem Geschmack und reift in der 4. Kirschenwoche, wird somit kaum von Maden befallen. Die vierte Kirschenwoche sollte in Dreieich in der zweiten Junihälfte sein, wird in 2014 aber vorher beginnen.
Die Haut ist glatt, glänzend. Bei schwach besonnten Früchten tritt stellenweise die gelbe Grundfarbe rein hervor, sonst ist die Frucht orange, ziegel- bis leuchtend rot angehaucht, verwaschen gefleckt und stellenweise auch deckfärbig, teilweise tupfig, strichelig oder sprenkelig gezeichnet. Die Sorte hält sich relativ lange am Baum. Das Fruchtfleisch ist hell und fest, der Saft farblos. Bei Regen zur Fruchtreife neigt die Sorte zum Platzen mit anschließender Fäulnis.

Die Sorte ist nicht selbstfruchtbar. Die Blüte ist mittelspät und lang andauernd. Als Befruchter eignen sich Hedelfinger, Döhnisens Gelbe, Früheste der Mark, Kassins Frühe, Schneiders Späte Knorpelkirsche.
Der Baum hat anfangs einen starken aufrechten, in der Ertragsphase einen etwas hängenden Wuchs. Die Sorte ist gegen Kälte nicht empfindlich. Sie hat keine großen Standortansprüche, auf zu schwachen, trockenen Böden sind die Früchte klein und der Baum wächst dann etwas kümmerlich. Auf zu schweren, nassen Standorten neigt die Sorte zu Gummifluss und Spitzendürre. Insgesamt kann die Sorte jedoch als gesund und problemlos bezeichnet werden.

Die Fruchtbarkeit ist regelmäßig mittelhoch.

Die Sorte ist eine hochwertige Tafelfrucht, geeignet auch für Kompotte, Mehlspeisen, zum Dörren, für Saft und Likör. Der Transport und die Lagerfähigkeit der sind gut.
Auf schwach wachsenden Unterlagen wie GISELA 5 ist die Sorte auch für kleine Gärten geeignet.

Bezugsquelle:
Baumschule Andreas Heinrich, Hessenring 31, 65474 Bischofsheim, Tel. 06144-6303

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