Der Gelbe Edelapfel ist eine weitere 1914 von Kreisobstbauinspektor Biesterfeld 1914 in dessen Allgemein zum Anbau empfohlenen Obstsorten für den Kreis Offenbach, für den Main- und Westbezirk empfohlene alte Apfelsorte.

Der Apfel ist ein Zufallssämling. Die Sorte wurde in einem alten Obstgarten in Downham (England) um 1820 aufgefunden und unter dem Namen Golden Noble verbreitet. Die Sorte war in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Standartsorte und wurde vielfach angebaut. Im Jahr 2004 war die Sorte als regionale Streuobstsorte des Jahrs vom Verband der Gartenbauvereine Saarland- Pfalz gewählt worden.

Die Sorte hat in der Jugend einen starken, aufrechten Wuchs, der später mehr in die Breite geht. Die Sorte bildet große, breitkugelige Kronen. Die Bäume können bei einem zusagenden Standort sehr alt werden. Die Sorte blüht spät, die Blüte ist unempfindlich gegen Witterungseinflüsse und ein guter Pollenspender. Das Holz ist frostfest. Durch den starken Wuchs ist die Sorte nicht für Gärten, jedoch für Streuobstwiesen gut geeignet. An den Standort stellt die Sorte keine besonderen Ansprüche. Auf nassen, schweren Standorten ist die Sorte anfällig für Obstbaumkrebs, was im eigenen Anbauversuch bestätigt wurde. Auf zu trockenen Standorten erfolgt bei der Sorte ein starker Vorerntefruchtfall. Der Ertrag setzt mittelfrüh bis mittelspät ein, ist hoch und regelmäßig. Eine ausgeprägte Alternanz
besteht nicht.

Die Früchte sind mittelgroß bis groß und flachrund. Pflückreif sind die Früchte ab Anfang bis Mitte September. Sie sind sofort genussreif und halten sich im Naturlager bis in den Januar. Die Grundfarbe der Schale ist Zitronengelb, ebenso die Deckfarbe. Das Fruchtfleisch ist weißgelblich, feinzellig, feinwürzig und hat einen weinsäuerlichen bis sauren Geschmack und ist kaum süß, ist daher für Diabetiker geeignet. Die Sorte hat einen hohen Vitamin-C Gehalt. Die Sorte wurde zwar 1914 als Tafelapfel empfohlen, genügt aber heutigen Ansprüchen an einen Tafelapfel nicht mehr. Sie hat jedoch nach wie vor Ihre Stärken als Backapfel, für Apfelmus und zur Herstellung von Apfelsaft und Apfelwein.

Bei nicht allzu trockenem Witterungsverlauf sollte die Sorte im Norden und Westen von Offenthal gut zurechtkommen. Auf den südlichen Gemarkungen sollte sie auf Grund der Empfindlichkeit bei schweren Böden nicht gepflanzt werden.

Die Sorte ist allgemein noch in den Baumschulen erhältlich.

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