Die Biesterfelder Renette wurde als Zufallssämling um 1850 im Park des Schlosses Biesterfeld in Westfahlen gefunden. Die Sorte wurde in ganz Deutschland verbreitet und wird im Streuobstanbau noch häufig angetroffen.

Die Sorte hat einen starken Wuchs und bildet breitpyramidale Kronen aus. Die Sorte kommt früh in den Ertrag und trägt hoch und regelmäßig. Eine ausgeprägte Alternanz ist nicht bekannt. Die Sorte ist sehr gesund, nur wenig anfällig gegen Schorf. An den Standort werden wenig Ansprüche gestellt, sie eignet sich auch noch für höhere Lagen. Einzig auf nassen Standorten mit schweren Böden ist die Sorte hoch anfällig für Obstbaumkrebs. Die Biesterfelder Renette liebt feuchte, mittelschwere Lehm- bis sandige Lehmböden.

Die Blüte ist mittelfrüh, unempfindlich und lang anhaltend. Die Sorte ist ein schlechter Pollenspender, wird selbst befruchtet von Berlepsch, Oldenburg, Goldparmäne und James Grieve.

Die Früchte des Apfels sind mittelgroß bis groß. Die Grundfarbe der dicken, derben Schale ist gelbgrün, welches sich mit zunehmender Reife in sattes gelb verändert. Die Deckfarbe ist auf der Sonnenseite ein kräftiges dunkelrot. Manchmal bestehen kleine Rostflecke. Deutlich erkennbar sind auch die hellgrünen bis hellgrauen Schalenpunkte.

Das Fruchtfleisch ist grünlich gelb, saftig, fest und mit zunehmender Reife mürber werdend. Ein ausgewogenes Zucker- Säureverhältnis ergibt einen feinsäuerlichen, süßweinigen Geschmack.

Die Ernte ist gegen Mitte September. Genußreif ist die Sorte sofort nach dem Pflücken bis Ende Oktober. Danach werden die Äpfel schnell mehlig.

Die Sorte ist ein guter Apfel für die Herstellung von Saft und Apfelwein, sowie ein guter Backapfel. Auch zum Frischverzehr geeignet. Die Sorte soll auch verträglich für Apfelallergiker sein.

Bei nicht allzu trockenem Witterungsverlauf sollte die Sorte im Norden und Westen von Offenthal gut zurechtkommen. Auf den südlichen Gemarkungen sollte sie auf Grund der Empfindlichkeit bei schweren Böden nicht gepflanzt werden. Für den Hausgarten, auf Grund des starken Wuchses, ist die Sorte nicht geeignet.

Back to Top