Die Sorte ist 1820 in Ontario (Kanada) durch Kreuzung von Wagnerapfel x Northern Spy entstanden und hat bald den Weg nach Europa gefunden. Die Sorte ist in ganz Nordeuropa heute noch häufig auf Streuobstwiesen verbreitet. Früher wurde die Sorte hauptsächlich als Speiseapfel genutzt, wofür sie aber heute kaum noch Verwendung findet. Dies liegt weniger am Geschmack als an der Fruchtgröße, denn die Sorte ist ein so genannter Pfundsapfel, die sehr große Früchte hervorbringt und daher nicht mehr in die Normen des Handels passt.

Die Früchte haben ein grünlich weißes Fruchtfleisch, das weich, feinzellig und saftig ist. Ausgereift ist der Apfel spritzig säuerlich und hat einen hohen Vitamin-C-Gehalt. Die Sorte ist auch im Naturlager sehr lange, bis ca. Mai haltbar und kann, neben dem Frischverzehr, sehr gut als Backapfel verwendet werden. Auch die Verwendung als Pressapfel für Saft oder Apfelwein ist sehr gut möglich, da der Säuregehalt des Saftes nicht zu niedrig ist. Die Baumreife tritt zwischen Mitte Oktober und Anfang November ein.

Diese Sorte fruchtet auch in frostigen Jahren, da die Blüten ungewöhnlich frosthart sind. Die Sorte ist als Pollenspender für andere Apfelsorten beliebt, da sie diploit ist. Da das Holz aber gleichzeitig frostempfindlich ist, eignet sich der Ontario nur für warme Lagen mit Spätfrostgefahr, nicht jedoch für Lagen mit starken Winterfrösten. Insgesamt kann die Sorte als Massenträger eingestuft werden. Der Baum wächst mittelstark und kann auch auf Sandboden angebaut werden. Bis auf eine gewisse Empfindlichkeit gegen Obstbaumkrebs ist die Sorte robust. Sie kann auch in unserer Gemarkung als Halb- oder Hochstamm angebaut werden.

Bezugsquellen:
Baumschule Andreas Heinrich, Hessenring 31, 65474 Bischofsheim, Tel. 06144-6303

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