160 kg reife Pflaumen warteten am 18. August darauf, von den Aktiven des OGV Offenthal entkernt zu werden. Die Früchte kamen dann nach und nach in den vereinseigenen Kochtopf mit Rührwerk (eine Spende des Fraport Umweltfonds), der 90 Liter Fassungsvermögen bietet und von einem Gasbrenner betrieben wird. Damit die Früchte alle in den großen Kochtopf passten, mussten etliche Kilogramm vorher im Mixer zerkleinert werden. Dann köchelte das Mus im randvollen Topf von Samstag auf Sonntag langsam vor sich hin, nur angereichert durch Zucker. Am späten Sonntagvormittag gingen die Arbeiten mit dem Abfüllen des Muses in Gläser weiter. Erster Vorsitzender Matthias Würz freute sich, dass auch beim Reinigen des Topfes und der benutzten Geschirrteile viele Helferinnen und Helfer zum Einsatz bereit waren, auch Freunde des OGV unterstützten die Vereinsmitglieder.

Schon eine halbe Stunde vor dem in der örtlichen Presse veröffentlichten Verkaufsstart erschienen die ersten Besucher im Hof von Vorstandsmitglied Andrea Zimmer. Sie konnten sich die Wartezeit mit dem vom OGV angebotenen Zwetschgenkuchen und Kaffee verkürzen. Der Verkauf startete pünktlich um 14:00 Uhr und musste aufgrund des großen Besucherandrangs auf zwei Gläser pro Person beschränkt werden. Seit dem Jahr 2016 bietet der OGV einmal im Jahr Latwerge an, und auch in diesem Jahr entpuppte sich diese Spezialität als Verkaufsschlager: Innerhalb von 15 Minuten waren alle angebotenen Gläser ausverkauft.
Klassisch wurde die Latwerge früher in gewaltigen Mengen und mit nachbarschaftlicher Hilfe im kupfernen Waschkessel über offenem Feuer eingekocht. Zur Pflege und zum Erhalt des mittlerweile fast vergessenen Kulturgutes führt der OGV Offenthal dies nun fort, wenn auch in moderner Form im gasbetriebenen Kessel mit automatischem Rührwerk.

Redaktion: Ute Osiander

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