Erfolgreich – in dieses eine Wort lässt sich das Äppelfest der OGV aus Dreieichenhain, Sprendlingen und Offenthal sowie das am darauffolgenden Tag stattgefundene Kelterfest des OGV Offenthal fassen. Bei strahlendem Sonnenschein fanden Hunderte von Besuchern am 21. und 22. September 2013 den Weg zum Festplatz am Ortsrand von Offenthal.
Größte Attraktion war wieder einmal die Herstellung des frischen „Süßen“. Der Kelterworkshop mit 20 teilnehmenden Kindern für den Förderverein der Offenthaler Wingertschule ist mittlerweile Tradition. Die Schulkinder sammelten Äpfel auf einem benachbarten Grundstück und trugen sie in Körben zum Festgelände. Große Freude machte ihnen das anschließende Waschen der Äpfel. Das Zerkleinern im Muser war die Vorbereitung des eigentlichen Keltervorgangs, indem die Apfelmasse in die Obstpresse gefüllt und der Saft herausgepresst wird. Der Lohn der Arbeit ließ sich gleich an Ort und Stelle genießen – der frische Süße schmeckte den Kinder so gut, dass sie ihre mitgebrachten Flaschen damit füllten. Doch nicht nur ihnen schmeckte der frische Süße – die vollen 3-Liter-Kanister waren am Ende ausverkauft.
Auch der neue Pasteur des OGV Offenthal fand großen Anklang bei den Besuchern. Die Maschine erhitzt den Apfelsaft für kurze Zeit auf etwa 80 Grad. Anschließend wird er in einen doppelwandigen Beutel gefüllt und ist bei entsprechender Lagerung mindestens ein Jahr haltbar. „Aus 10 Kilogramm Äpfeln gewinnen wir bis zu fünf Liter Saft“, erklärte der Vorsitzende des OGV Offenthal, Matthias Würz. Viele Besucher nutzten das Angebot, ihre eigenen Äpfel an Ort und Stelle zu Saft verarbeiten zu lassen und ihn dann als „Bag-in-Box“ mit nach Hause zu nehmen.
Regen Zuspruch fand auch Pomologe Werner Nussbaum, der die mitgebrachten Apfelsorten der Besucher bestimmte und deren Besitzer über Kennzeichen und Beschaffenheit unterrichtete. Über 60 Fruchtmuster lagen ihm zur Begutachtung vor. Die Bienenzüchter aus Dreieich boten verschiedenste Honigsorten an und versorgten die Besucher mit Informationen über Bienen und Imkerei.
Großes Interesse fanden auch die Schautafeln über die Vogelvielfalt auf den heimischen Streuobstwiesen und die Tipps, die sich die Hobbygärtner bei den Experten der drei OGV holen konnten. Insbesondere die Ökologie und Pflege der Streuobstwiesen wurden thematisiert, denn die Streuobstbestände in Dreieich sind gefährdet. Viele Grundstücke sind ungepflegt und die Bäume lange Zeit nicht geschnitten worden. Den Wert der örtlichen Streuobstbestände kennen und schätzen zu lernen und dadurch bedrohte Tierarten wie Siebenschläfer, Steinkauz und etliche andere heimische Vogelarten zu schützen, dazu sollte das Äppelfest einen Anstoß geben. Ein weiteres Thema waren Obst- und Pflanzenkrankheiten.
Auch Bürgermeister Dieter Zimmer nahm die Gelegenheit wahr, ein Glas des frischen Süßen zu genießen. Früher unter der Regie der Stadt Dreieich durchgeführt, fiel das Äppelfest 2012 der kommunalen Rotstiftpolitik zum Opfer. Darauf hin ergriffen die lokalen Obst- und Gartenbauvereine die Initiative und veranstalten das Fest seitdem in Eigenregie.
Auch Musikliebhaber kamen auf ihre Kosten: Am Samstagabend spielte die Hausband des Kulturvereins Dreieich auf und beim sonntäglichen Frühschoppen des Kelterfestes erfreuten die flotten Rhythmen der Hengstbach Jazz Crew.
Die Vorstände der OGV’s bedanken sich an dieser Stelle bei den zahlreichen Helferinnen und Helfern, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Besonders positiv war die Mitarbeit vieler jugendlicher Vereinsmitglieder, berichtet Matthias Würz stolz. Auch die um den Festplatz ansässigen Vereine haben großen Anteil am Erfolg, haben sie doch ihr Gelände oder ihre Einrichtungen zur Verfügung gestellt.
Das Äppelfest des Jahres 2014 wird in Dreieichenhain stattfinden.
Redaktion: Ute Osiander